Dienstag, 28. März 2017
Vorsicht Abzocke!
Ein kubanischer Renter erhält etwa 10 CUC an monatlichen Zuwendungen vom Staat. Damit lassen sich ca. 10 Dosen Bier kaufen, was einer 2Tagesration eines Kubaners entsprechend dürfe (oft wird sich schon am Morgen ein erster Durstlöcher genehmigt). Kein Wunder also, dass die Kubaner alles daran setzen, möglichst viel an den Touristen "zu verdienen". Wenn man aber nicht aufpasst, wird man allen Ortens ausgenommen - wenn auch oft auf eine sehr charmante Weise. So kostet ein Cerveza gleich das 2 bis 3fache, wenn der Barmann merkt, dass man des kubanischen nicht mächtig ist. Auch wurde ich in La Habana mehrmals auf der Straße angesprochen ... "Amigo, wo kommst du her .... komm, ich zeig dir einen Ort, den sonst keine Touristen aufsuchen!" Dann gibt's eine Führung durch das Viertel, natürlich mit Zwischenstopps in diversen Casas, wo es Rumba CDs oder Zigarren zu kaufen gibt, und am Ende verlangt der Stadtführer dann ganz ungeniert 5 CUC! Da hilft nur eins: Ebenso freundlich lächeln, sich freundlichst bedanken und den Geldbeutel stecken lassen!Hinzu kommt, dass bei Freundschaftsdiensten auch immer Tandiemen fällig bzw. draufgeschlagen werden. So bot mir z.B. meine Wirtin Lourdes an, mir ein Taxi für die Fahrt zum Flughafen zu organisieren. Das Taxi kam dann auch relativ pünktlich (ein 53iger Chevrolet). Der Fahrer erklärte mir sogleich dass die Fahrt 25 CUC kosten würde, da er ja 5 CUC an Lourdes für die Vermittlung zahlen muss. Da ich wusste, dass 25 CUC ein annehmbarer Preis sind, stimmte ich zu. Allerdings hatte ich nur 30 CUC zur Hand, der Taxifahrer konnte natürlich nicht rausgeben. Also erklärte ich ihm, dass er bitte die Scheine bei Luiz Lourdes Ehemann), der gerade vom Einkaufen kam und die Vermittlungsgebühr entgegen nahm, klein machen sollte. War überhaupt kein Problem, aber meine 5 CUC bekam ich dennoch nicht. Erst als ich etwas "intensiver" nachfragte, griff der Taxifahrer in die Tasche und reichte mir mit gespielter Unschuld und einem charmanten "Sorry" die 5 CUC! Geht doch!
Update Dienstag: Zur Sicherheit hab ich mich heute schon mal auf die Suche nach dem Busbahnhof begeben. Das liegt etwas außerhalb im Hafen. Da ich nun schon Stunden in der brütenden Hitze unterwegs war, hab ich mir ein FahrradTaxi gegönnt für den letzten Kilometer. Da ich mittlerweile ja nun weiß, das ich den Preis vor der Abfahrt erfragen muss, hab ich das auch getan: 1 CUC! Allerdings musste ich später mit einem 3 CUC-Schein bezahlen... und bekam kein Wechselgeld mehr heraus! Diesmal würde ich laut, so laut, dass sogar eine Polizistin herbei eilte. Mit Händen und Füßen gelang es mir mich zu verständigen ... die Politesse setzte sich daraufhin auch vehement für mich ein. Dies wiederum rief einen ganzen Clan Taxifahrer auf den Plan, so dass selbst die Politesse den Rückzug antrat. Sie erklärte mir entschuldigend, dass für Touristen eben andere Tarife gelten!
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