Donnerstag, 30. März 2017
13 Stunden durch Schlaglöcher!
Mittwoch Abend bin ich mit dem Überlandbus (Viazul) von Santiago de Cuba westwärts in Richtung Trinidad gestartet. Vollklimatisiert sollen die Viazul-Busse sein. Da ich aus Erfahrung Klimaanlagen in Bus oder Bahn nicht mehr traue, hab ich mir vorsichtshalber mal eine dicke Fleeceweste angezogen! Zum Glück, denn das Businnere wurde auf 10C runtergekühlt - die Außentemperatur lag bei 30C!!
Bereits nach 3 Minuten Fahrtzeit beschlichen mich arge Zweifel, dass ich in Trinidad am nächsten Morgen erreichen werde. Der Bus holperte mit max 45 km/h von einem Schlagloch zum nächsten! An ein ruhiges Sitzen war gar nicht zu denken. Irgendwann gewöhnte ich mich an das Schaukeln, auch wuchs meine Zuversicht doch noch mein Ziel zu erreichen, da sowohl alle kubanischen Mitreisenden als auch die erfahrenen Backpacker sofort in einen Tiefschlaf fielen!
Irgendwann bin auch ich dann eingeschlagen ... kurz darauf aber plötzlich wieder durch grelles Licht und Lärm aus dem Schlaf gerissen worden. Irgendwo im Nirgendwo hat der Bus einen Stopp eingelegt, warum auch immer ... nach 5 Minuten Unterhaltung der Fahrer mit den Mitarbeitern der Versorgungsstation gings dann weiter. Das Prozedere wiederholte sich noch mehrmals. unmittelbar vor Sonnenaufgang, so gegen 6:30, wurde ich dann dermaßen durchgeschüttelt, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war. Der Bus fuhr in Trinidad ein. Die Straßen der Stadt wurden einst von den spanischen Kolonialherren gepflastert, seither wurde das Pflaster nicht mehr ausgebessert!
Kurz später stand ich komplett orientierungslos in einer noch komplett schlafenden Kleinstadt. Doch wie aus dem Nichts kam plötzlich eine ältere Kubanerin auf mich zugestürzt, wohl in der Hoffnung ein Geschäft mit dem ankommenden Backpacker zu machen und zog mich fort. Ich hatte ihr zuvor versucht ihr zu erklären, dass ich nur eine Cafeteria suche. Nach 5 Minuten standen wir in ihrer Küche bzw. in der Küche ihres Hostels, es gab einen wunderbaren Kaffee! Allerdings hatte ich ja schon eine Unterkunft gebucht ... aber einer echten Kubanerin fällt ja immer noch etwas ein, um mir ein paar CUC aus der Tasche zu zaubern. Also zitierte sie einen Kerl herbei (entpuppte sich als ihr Bruder), der wiederum ein Taxi besaß. Ein alter Lada, den ich selbst noch anschieben musste... dann hinterher laufen und reinspringen (typisch kubanisch). Auf jeden Fall gelang es, uns bis zu meiner Unterkunft durchzufragen.
Dort wurde ich - obwohl viel zu früh (Casa war noch belegt) herzlich empfangen und erhielt sogar noch ein Frühstück obendrein!
Mein Casa ist auch diesmal wieder ein Volltreffer, im Hinterhof am Hang gelegen, mit Terrasse und eigenem Bad!
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