Sonntag, 26. März 2017
Havanna - die hässliche Seite
Für den dritten und letzten Tag in La Habana habe ich mir vorgenommen ostwärts zu wandern, bis nach Cojimar - das ist der Ort in dem Hemingway den Stoff zu so manchen seiner Romane fand (u.a. der alte Mann und das Meer). Also den Malacon (Promenade) runtergewandert bis zum Hafen, mit der Fähre übergesetzt auf die Westside und dann stundenlang die karibische Küstenlinie entlang gewandert (bei 32C unter sengender Sonne). Entlang des wirklich nicht schönen Küstenstreifens haben die Sozialisten eine Menge Plattenbauten errichtet. Wie so oft in der Geschichte entpuppt sich die Idee, dem Volk etwas "Gutes" angedeihen zu lassen auch hier als Flopp! Total verkommene Geisterstädte ... Höchststrafe für den, der hier wohnen muss!
Nach ein paar weiteren km, durch militärisches Sperrgebiet (war so nicht zu erkennen, da die Straße sich mittig durchzieht), erreichte ich endlich, ziemlich ausgetrocknet, Cojimar (nach insgesamt 6 Stunden Fußmarsch).
Ich weiß wirklich nicht was Hemingway hier inspiriert hat. Außer einer alten kleinen Festung besteht der im Badeker als malerischer Fischerort angepriesene Flecken eigentlich nur aus einer Ansammlung von mehr oder weniger baufälligen (aber anscheinend bewohnten) "Datschen". Immerhin gibt's drei Kneipen und so etwas wie einen kleinen Park ... dort hab ich dann auch aufgetankt auf kubanisch (Cafe&Cerveza).
Zurück bin ich dann mit zwei Bussen. Auch so ein Erlebnis, denn der Bus hält einfach auf Handzeichen, bezahlen darf man, muss man aber nicht. Wer will wirft ein paar Münzen in eine Dose für den Fahrer! Alle Busse sind grundsätzlich überfüllt, dh dass die letzt zugestiegenen auch schon mal in den offenen Türen stehen bleiben müssen. Rätselhaft ist mir noch, wie sie dem Fahrer signalisieren, wo er halten soll!
Morgen früh geht's zum Aeroporto, von dort weiter per Flieger an das Ende der Insel: Santiago de Cuba!
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