Dienstag, 28. März 2017
Jorge (Luis Sardina Prado)
Montag: Vorhin packte mich in der Stadt plötzlich jemand am Arm und meinte, wenn ich länger in Santiago bleiben würde, wäre mein Unterarm bald so braun wie seiner! Wie sich herausstellte warJorges vier Jahre als sozialistischer Genosse zu DDR Zeiten in Rostock auf einer Werft beschäftigt. 2.000 DDR-Mark und ein Zimmer erhielt er damals als Bonus für sein Kommen.
So ein paar Brocken deutsch kennt er noch, ein bisschen Englisch dazu und schon funktioniert die kubanisch- deutsche Konversation!
Als erstes schleppt mich Jorge in das "Haus des Schachs", denn er war wohl mal Großmeister, angeblich Nr 27 der Welt ("ich habe gegen Kasparow gespielt"). Heute verdient er u.a. mit Schachunterricht und Mathenachhilfe seinen Lebensunterhalt.
Anschliessend zeigte mir Jorges viele Ecken, in die ich mich nie alleine getraut hätte! Jede Menge Tipps inklusive!
Letztlich endeten wir in einer Bar bei einem Mochito ... und vereinbaren wir ein Abendessen im Kreis seiner Familie am nächsten Abend. Natürlich muss ich in Vorleistung treten (zunächst 20 CUC, dann 30 CUC). Allerdings bekam ich im Gegenzug seinen Personalausweis als Sicherheit ausgehändigt. Wir treffen uns morgen Abend vor der Kathedrale! Ich bin gespannt!
Update Dienstag Abend: Jorge kam pünktlich zum verabredeten Treffpunkt! Allerdings lotste er mich zum Haus seiner Mutter (Irgendetwas war mit der Familie nicht ok), dort angekommen stellte sich heraus, dass ich alleine essen musste! Statt dem versprochenen Hummer gabs Hühnchen, statt Mojito und Bier Satzanfang Nachfrage ein Bier! Im Restaurant zahle ich für solch ein Essen max. 12 CUC. Die restlichen 18 CUC, die ich vorgestreckt habe flossen anscheinend in andere Kanäle. In Anbetracht der Armut, in der Mutter und Bruder offensichtlich leben, hab ich dennoch ein bisschen das Gefühl etwas Gutes getan zu haben.
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