Dienstag, 28. März 2017
Santiago, das arme & schwarze Cuba
Santiago de Cuba: hier begann 1953 die Revolution - allerdings ging der erste Angriff der Castros ordentlich schief, die Revolutionäre wurden fast alle umgebracht (mit Ausnahme der Castros)! Sechs Jahre später lief es ja dann besser ....
Montag: Mit meiner Unterkunft hab ich wohl einen Volltreffer gelandet! Eigenes "Appartement mit Bad und 2 Dachterrassen!
Eigentlich ist die Unterkunft gar kein richtiges Haus, vielmehr ein Atrium hinter einer Fassade versteckt ... im hinteren Trakt residiere ich nun für 2 Tage im ersten Stock!
Von der Dachterrasse aus sieht man die ganze Ärmlichkeit der Stadt. Viele Menschen leben in Bruchbuden! Ein paar wenige Häuser sind einigermaßen "beieinander", zumeist die, welche Privatquartiere für Touristen vermieten. Viele Casas stehen auch zum Verkauf (wie überall in Cuba), angeblich kann ein Casa für max. 10.000 $ erstanden werden - Startkapital für ein neues Leben in Miami!
Meine Gastgeberin Teresa (extrem schwarz, wie ein Großteil der Einheimischen hier in Santiago) ist wohl mit einem Deutschen liiert, auf jeden Fall gelingt die Verständigung in Denglisch!
Gerade 2 Blocks bin ich voran gekommen, da schallt aus einem Haus an einer Straßenecke laute Musik. Anscheinend probt eine MusikBand, beschallt das gesamte Viertel. Keinen stört es, im Gegenteil, die Kinder, die in ihren feschen Schuluniformen (je nach Schule blau oder Bordeaux rote Hosen/Röcke und beige Hemden) die Straße herunter schlendern, wiegen sich im Takt. Ich sitze auf einer Bank, lausche der Musik und beobachte das Treiben um mich herum!
Zurückgekehrt von meinen Stadtrundgang mit Jorges (siehe eigenen Blogeintrag) überraschte mich Teresa am Abend mit der Ankündigung ein Dinner und einen Konzertbesuch organisieren zu können! Das Dinner nahm ich kurzfristig später auf der Terrasse eines Nachbarn ein (Blick über die Bay). Anschließend präsentierte im Club des Viertels ein 6köpfiges Rumbs/Salza-Ensemble, bei dem jeder Musiker jedes Instrument spielte und sich auch noch als Sänger zu profilieren wusste, Rhythmik und Balladen. Erstaunlich mit welchen Utensilien die Jungs zu musizieren wissen. Dabei versprühen sie jede Menge Lebensfreude, was sich u.a. in permanenten Umarmungen und Küssen zeigt! Weitere Highlights waren die Tanzeinlagen eines mindestens 89jährigen (mit Gummibeinen) und seiner fülligen TanzPartnerin sowie jüngerer Paare! Kaum zu glauben, wie flüssig, grazil und schön sich Kubaner bewegen können!
Dienstag: Der erste Morgen in Santiago: mit den ersten Sonnenstrahlen wurde es laut: Hundegebell, schreiende Hähne, weinende Kinder, schimpfende Väter, Verkehrslärm, ....
Zu meiner großen Überraschung wurde mir ein opulentes Frühstück auf meiner Terasse serviert ... erstmals seit meiner Ankunft hier mit richtig viel starken Kaffee 😀!
Heute hab ich nichts besonderes vor, so stellt sich Urlaubsfeeling ein (noch muss ich mich zwingen ruhig zu bleiben und nicht aktiv zu werden)!
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