Sonntag, 9. April 2017
... gefühlt wie Robinson Crusoe
Dienstag Abend, mein erster Tag am Cabo ist vorüber, ich hab ihn größtenteils verschlafen! Bestimmt an die 20 Stunden hab ich gedöst oder geschlafen ... am Strand (eigentlich ja nur der Vorgarten meiner Blockhütte) oder in meiner Hütte. 30 Min war ich spazieren und auch noch ein bisschen im Wasser! Entspannung total!
Mittwoch: Mittlerweile bin ich der einzige Gast hier, außer mir gibt's noch den Verwalter, einen Koch, der mich morgens und abends versorgt sowie eine Kellnerin! Solange ich mich der Bar aber fernhalte, sehe ich niemanden! ... bis auf die etwa 20 Wildsauen, die hier ständig um die Hütte spazieren und grunzen!
Donnerstag: Heute hab ich die kanadische Fotojournalistin Muriel getroffen, sie ist die WestKüste entlang unterwegs auf der Suche nach Fischerdörfern - gemeinsam mit ihren ihrem Freund und Fahrer Toni (dessen Taxi unmittelbar vor der Tour zusammenbrach, er konnte aber glücklicherweise noch kurzfristig ein Vehikel organisieren könnte, nur lässt sich einzig nur dessen Beifahrertür öffnen).
Auf jeden Fall haben wir uns auf Anhieb gut verstanden, auch sprachlich da Muriel als Kanadierin (ursprünglich aus Quebec) ohnehin bilingual und Toni 25 Jahre als Englischlehrer arbeitete (er hat den Job dran gegeben, da der Lohn mit umgerechnet 40 € im Monat extrem gering und dazu der Job noch sehr zeitaufwendig war. "Da blieb keine Zeit mehr über, um das Leben zu organisieren zu können!").
Am Nachmittag sind wir zu dritt nach Las Tumbas aufgebrochen (alle drei durch die Beifahrertür), angeblich der westlichste Fischerort auf Cuba, also etwas nordwestlicher als San Antonio!
Allerdings, so stellte sich nach 10minütiger Fahrt heraus, besteht der Fischerort nur aus einer gerade geschlossen Tauchschule (Cubas ältester Tauschschule), einer Bar und einigen wenigen marinen Versorgungseinrichtungen.
Vor dem Cup soll eines der größten Korallenriffe der Karibik liegen, deshalb auch die Tauchschule und das Ressort, in dem ich wohne. Doch Ende März wurde wurde der Tauch- und Bootsbetrieb eingestellt (warum, das war nicht in Erfahrung zu bringen, Order von oben!) Stattdessen wurde die Marina zum internationalen "Yachthafen" umdeklariert. Ein bisschen grossspurig klingt das ja schon in Anbetracht der kleinen Mole, die als Hafen fungieren soll. Aber immerhin haben sich ein paar Segelschiffe eingefunden, aus Brasilien, Ecuador, aus den USA, aus Schottland und aus den Niederlanden. Anscheinend gibt es hier ausreichende Dieselvorräte und einen Mechaniker, der mit anzupacken weiß ... und einen Doktor ... die Hafenbelegschaft ist rund um die Uhr vor Ort. Für die Skipper der pure Luxus!
Der Doktor entpuppte sich zu Tonis großer Freude als Jugendfreund, den er schon länger nicht mehr gesehen hatte ... also verzog ich mich mit Muriel in die Bar, wo uns Barkeeper Angel einen Mojito nach dem anderen mixte.
Zwischenzeitlich gesellten sich dann auch noch Diane und Victor zu uns. Sie sind vor 3 Jahren mit ihrem Segelboot in Mississippi aufgebrochen, über Florida und die Bahamas nach Cuba gelangt. Wahrscheinlich werden sie ihr Haus in den USA verkaufen und bis an ihr Lebensende weiterschippern ... auf jeden Fall scheinen die beiden sehr glücklich miteinander und vollkommen im seelischen Gleichgewicht!
Schade nur, dass wir das Angebot, noch einen Drink auf ihrer Yacht einzunehmen, nicht annehmen konnten, denn Toni ist es strengstens untersagt, die Mole zu betreten (Fluchtgefahr!!). Hätte er es dennoch getan, hätte ihm eine mehrjährige Haftstrafe gedroht. Aber ihn ausgrenzen wollten wir auch nicht ... und Angel hatte beim Mojito ja schließlich auch nicht mit dem Rum gegeizt.
Bis in den Abend hinein haben wir dann noch im unsere Bar in San Antonio zusammen gesessen und ich hab jede Menge (Anekdoten) aus Cuba erfahren!
Freitag: mindestens 7 neue Gäste sind eingetroffen ... alle wollen tauchen und müssen feststellen, dass hier keine Boote mehr verfügbar sind, mit denen man zum Riff gelangen kann! Lange Gesichter, zumal das Meer heute ungewöhnlich rau ist, so dass auch am Strand das Schnorcheln unmöglich ist! Mir isses egal, ich genieße in meinem Liegestuhl das Konzert der Brandung und verdöse den Tag! Das ist Urlaub!!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen